Wer kennt’s!?
3 Tage vor der Prüfung, alles liegt verstreut auf dem Tisch und im Stundentakt entdeckt man neue Themengebiete, die auch noch nicht gelernt sind, die Erklärung bieten, was vorher nur mühsam erarbeitet und verstanden wurde. Und im letzten Moment finden sich doch tatsächlich noch Mathebeispiele, die gerechnet werden wollen.
Der Kopf raucht, die Zeit läuft und das Gefühl, nix auf die Reihe zu bekommen wächst mit jeder Minute. So passiert bei mir und vermutlich bei ganz vielen anderen Lernenden weltweit.
Mit guter Organisation kannst du dir diesen Stress ersparen und erzielst in kürzerer Lernzeit bessere Ergebnisse.
Der Zauber liegt im Lernplan!
Es macht einen riesengroßen Unterschied beim Lernen, wenn du dir vor Lernbeginn, und zwar rechtzeitig vor Lernbeginn, Gedanken darüber machst, was alles zu lernen ist und dir einen auf dich und deine Bedürfnisse abgestimmten Lernplan erstellst.
3 gute Gründe, die für die Erstellung eines Lernplans sprechen!
Orientierung
Sich bereits vor Lernbeginn einen Überblick über die zu lernenden Themen zu machen und dies auch schriftlich festzuhalten, mit Seitenanzahl, Kapiteleinteilung, Checkliste, etc. bietet während der Lernzeit immer Orientierung. Es ist soviel einfacher mit dem Lernen zu beginnen, wenn der Plan vor dir liegt und du auf einen Blick erfassen kannst, was du erledigt hast und wo du heute startest.
Die Entscheidungen, welche Kapitel du lernst, die Reihenfolge, die Beispiele, die du rechnest, über all diese Dinge kann du dir im Vorfeld Gedanken machen und an den Lerntagen selbst brauchst du diese Entscheidungen nicht mehr zu treffen, da die Struktur parat ist, an der du dich festhalten kannst.
Hast du dir über deine Lernunterlagen einen guten Überblick verschafft, erkennst du sofort, welche Themen du aufbauend vor bestimmten anderen Lerninhalten lernen und üben solltest. Das macht Lernen einfacher und effizienter. Auch die Abwechslung von einfacheren und schwierigeren Themengebieten gelingt dir besser und du fühlst dich an deinen Lerntagen nicht überfordert.
Sicherheit
Der fertig gestaltete Lernplan bietet auch Sicherheit. Die Sicherheit, alle Unterlagen bereit zu haben, die Sicherheit zeitgerecht mit dem Lernen fertig werden zu können, wenn der ausgearbeitete Plan eingehalten wird. Sicherheit, dass Pufferzeiten und die Zeit für Wiederholung eingeplant sind und auch durch unvorhergesehene Ereignisse der Lernplan noch hält.
Aber ein gut erarbeiteter Lernplan stellt auch sicher, dass genug Zeit für Pausen, Freizeitaktivitäten, Familie, Urlaubstage, etc. vorhanden sind. Das gibt dir ein gutes Lerngefühl, überfordert nicht und bringt die richtige Work-Life-Balance auch in stressigen Zeiten.
Stressmanagement
Der optimal ausgearbeitete Lernplan sorgt dafür, dass du beim Lernen nicht permanent überfordert bist, weil du zu spät gestartet hast oder die Übersicht verloren hast. Und auch der Prüfungsstress reduziert sich durch das Lernen nach einem vernünftig erstellten Lernplan. Lernen fällt leichter, wenn der Stresspegel nicht zu hoch ist. Merkfähigkeit, Konzentration, Ausdauer, all das funktioniert besser und gelingt einfacher, wenn wir nicht in einem zu hohen Stresslevel unterwegs sind.
Lernpläne auch schon bei Kindern?
Für viele Eltern stellt sich die Frage, ob auch bei Kindern Lernpläne nützlich sind, ab wann sie Sinn machen oder ob sie das Kind eher überfordern.
Ich persönlich finde es super, wenn Kinder auch schon in jungen Jahren nach einem individuell entworfenen Plan arbeiten. Viele Grundschullehrer*innen führen das bereits ab der ersten Klasse ein. Zum Beispiel als Aufgabenplan, der bis Ende der Woche oder bis Ende des Tages erledigt werden soll. So lernen Kinder, sich selbst zu organisieren, sich die Zeit einzuteilen und ein Gefühl dafür zu bekommen, wie viel Zeit Arbeitsaufgaben brauchen, aber auch wie schnell man sich verschätzen kann.
Ebenso gilt das für zu Hause. Es ist toll mit den Kindern einen Wochenplan anzulegen, wo alle Aufgaben, Übungssequenzen, aber auch alle Freizeitaktivitäten oder freie Zeit eingetragen wird. Und auch für dich als Mama oder Papa ist ein Wochenplan eine gute Orientierung. Am besten funktioniert das, wenn die Aufgabenpläne überschaubar, in einem sinnvollen Ausmaß, durchaus fordernd, aber nicht überfordernd, gestaltet sind und wenn die Kinder ein Mitspracherecht bei der Gestaltung haben. Es ist für die Kinder enorm wichtig, dass sie aktiv an ihrer Tagesgestaltung am Nachmittag teilhaben können. Wir wissen, dass das am Vormittag in der Schule nicht möglich ist.
Die Versuchung den Plan ausschließlich nach unseren Ansprüchen einzuteilen ist zu groß, wenn die Kinder nicht dabei sind. Aber es geht doch immer darum, die Lernenden ins Boot zu holen, sie zu motivieren, Handwerkszeug bereitzuhalten und ihnen die Möglichkeit zu geben, damit zu experimentieren und zu üben.
Sobald Schularbeiten auf die Kinder zukommen und sie gefordert sind, dafür zu Hause zu üben, ist der Lernplan ein hilfreiches Tool, um möglichst gezielt und effizient zu lernen. Wenn Kinder dann mit der Arbeit mit einem Lernplan bereits vertraut sind kann das viel schneller und einfacher in den Alltag integriert werden. Wird bei manchen Übungssequenzen die Hilfe eines Erwachsenen gebraucht, kann auch das im Lernplan festgehalten werden und so eingeteilt werden, dass Mama, Papa, Oma oder Opa an diesem Tag auch Zeit haben, um zu erklären, zu unterstützen oder einfach dabei zu sein.
5 Merkmale zur Erstellung deines Lernplans!
Überblick verschaffen
Alle Lernmaterialien, die du brauchst, bereitlegen. Jedes Buch, jede Mappe, jedes Heft, jedes Übungsbuch. Denn nur so gewinnst du den wahren Überblick. Auch wenn das zu Beginn sehr viel erscheint oder überfordernd wirkt, ist das der wichtigste Schritt, um anzufangen.
Analysieren
Eine realistische Einschätzung treffen: Wie viel Zeit, wie viel Lernstunden sind für dieses Lernprojekt notwendig? Diese Beurteilung kann nur gelingen, wenn du vorher alle Materialien parat hast.
Portionieren
Den Lernstoff in gute Portionen einteilen, damit du dich nicht überforderst. Gut geplante Lernsequenzen erleichtern das Lernen, machen dich beim Lernen effizient. Also genug Pausen und lernfreie Zeit einplanen, denn so lernst du auch gehirngerecht.
Fixieren
Sind alle Einteilungen getroffen wird der Plan schriftlich fixiert. Alle Lernzeiten werden in deinen Arbeitskalender eingetragen, aber auch die Pausen und die lernfreien Zeiten. Es motiviert sehr, wenn du nicht nur die Arbeit, sondern auch dein persönliches Vergnügen, deine Belohnungen für Lernen sichtbar machst.
Reflektieren
Nimm dir Zeit für die Reflexion deiner Lernsessions: Sind sie gut geplant? Kommst du damit zurecht, wie du dir deine Zeit eingeteilt hast? Hältst du dich an deine Pläne? Sei ehrlich mit dir selbst und falls es nötig ist, adaptiere deinen Plan, so kannst du deine Ziele auch erreichen.
Egal ob du den Lernplan für dich erstellst oder für dein Kind, die Merkmale sind die Grundlage dafür, dass die Ausarbeitung des Lernplans gelingen kann.
Der Arbeitsaufwand am Beginn jedes Plans ist hoch, weil die Erfahrung fehlt, aber mit etwas Übung gelingt es zusehends besser. Versuche dich in der Planerstellung erst bei Tests oder Prüfungen, die dir einfacher erscheinen, damit du später bei großen Prüfungen oder den Abschlussprüfungen schon ein Lernplan-Profi bist.
Unterstützung beim Erstellen deines Lernplans
Einen Lernplan für sich zu erstellen und dann auch durchzuführen gestaltet sich für manche Menschen als schwierig. Ist es so richtig? Ist das Pensum zu hoch oder zu niedrig? Ist es wirklich die optimale Einteilung? Kann ich das durchhalten?
Manche dieser Fragen sind am Beginn oder theoretisch nur schwer zu beantworten, da braucht es die Erfahrung mit sich selbst, während eines Lernprozesses oder aber auch die Erfahrung anderer Lernenden oder Menschen, die dich gut kennen. Der Austausch mit Peers, mit Eltern, mit Freunden, aber auch mit Profis, wie einem Lerncoach kann dabei sehr hilfreich sein und dir die nötige Sicherheit bieten, damit Lernen nach Lernplan gelingen kann.
Hol dir die Unterstützung, die du brauchst!
Lerne einfach – lerne leicht!
Alles Liebe Christa