24. Dezember. Endlich Weihnachten. Ferien. Zeit für uns. Zeit für Familie und Freunde. Ruhe. Erholung. Einfach nichts tun!
Doch zuvor sind am Morgen und am Vormittag in letzter Eile noch einige Handgriffe zu erledigen. Dekoration, Kerzen, Friedenslicht holen, kochen, aufräumen, staubsaugen, Tisch decken.
Im Hintergrund der letzten Vorbereitungen schmettert Musik vom Ö3 – Weihnachtswunder und stimmt uns auf das bevorstehende Fest ein. Die Kinder genießen auf der Couch ihren ersten Ferientag und erwarten gespannt den Abend.
Am Nachmittag wird es im Haus dann etwas ruhiger und die Zeit bekommt eine andere Qualität. Jeder bereitet sich in seinem Tempo auf das Fest vor: festliche Kleidung, Frisur, alles muss passen.
Bevor wir in die Kirche spazieren, besuchen wir noch die Nachbarn und überbringen Weihnachtswünsche.
Nach der Kinderandacht in der Kirche ist es bereits dunkel und im Schein der Lichterketten an den Häusern und in den Gärten geht es nach Hause.
Nun ist die Zeit des Räucherns. Dazu wird Feuer im Kamin gemacht, um die optimale Glut dafür zu erhalten. Mit einer Weihrauchmischung räuchern wir das gesamte Haus inklusive aller Kellerräume. Auch rund um das Haus und im Garten verbreitet sich der Duft des heißen Harzes.
Räuchern ist seit Generationen ein wichtiges Brauchtum unserer Region, da ja der 24. Dezember neben dem 21. und 31. Dezember und dem 5. Jänner zu den traditionellen Raunächten gehört. Nach alten Überlieferungen sollen an diesen speziellen Tagen Haus und Hof mit Kräutern oder Harzen geräuchert und von Unheil und Krankheitserregern gereinigt werden.
Der Geruch von Weihrauch ist gleichzeitig auch der Geruch von Weihnachten und mit der Reinigung des Hauses sind auch wir gereinigt und können uns friedvoll auf das Fest einlassen. Ich bemerke immer wieder, wie entspannt die Situation im Haus ist und wie auch wir uns entspannen, sobald die Hausreinigung vollzogen wurde. Innerer Frieden und ein Gefühl von Geborgenheit ziehen ein und die Verbundenheit mit der Familie wird für alle besser spürbar. Es scheint, als würde der Ballast der vergangenen Wochen, ja des ganzen Jahres, abfallen und das Herz weit werden.
Jetzt sind alle bereit für das Fest.
Bei uns gibt es am Abend traditionell ein Buffet mit Leckereien, von denen es einige nur zu den Weihnachtsfeiertagen gibt. Lachs, Kaviar, Mayonnaise und vieles mehr.
Bescherung. Wir singen Weihnachtslieder und anschließend gibt es das lang ersehnte Geschenke tauschen und öffnen.
Jeder ist beschäftigt mit Auspacken, Zusammenbauen, Ausprobieren oder Lesen. Im Hintergrund läuft die Weihnachts-CD von Michael Bublé und wir genießen die gemeinsame Zeit. Selfies werden gemacht und mit weihnachtlichen Grüßen an Freunde und Verwandte geschickt.
Sind dann die Kinder im Bett, beginnen meine Vorbereitungen für den nächsten Tag, an dem die Familie zu uns kommt.
Bevor ich schlafen gehe, setze ich mich nochmals zum Christbaum, lasse das Fest Revue passieren und genieße die Ruhe der Nacht!
Ich denke an die Worte des Dichters Theodor Storm, der sagte:
„Weihnachten – Es war immer mein schönstes Fest.“
Ich wünsche Euch frohe Weihnachten und genießt Eure Zeit mit der Familie!
Alles Liebe
Christa