17.Dezember 2018
Schenken – daran kommt zu Weihnachten kaum einer vorbei. Und gerade bei Kindern machen sich Eltern unendlich viele Gedanken, was und wie viel sie schenken sollen. In der eigenen Einkaufseuphorie wird schon mal das eine oder andere Geschenk zu viel besorgt. Deshalb gehen viele Mamas und Papas ganz streng nach dem Wunschzettel vor, damit ja auch nichts Ungeliebtes auf dem Gabentisch landet.
Aber wie das im Leben eben so ist – auch die noch so gut ausgesuchten Geschenke können an Weihnachten lange und traurige Gesichter hervorrufen. Wer hat das nicht schon mal erlebt, bei eigenen Kindern, bei Kindern von Freunden oder Geschwistern. Kinder weinen unterm Weihnachtsbaum, weil es doch nicht das richtige Geschenk ist; weil sie sich das jetzt doch nicht mehr wünschen; weil nicht 5 Spielsachen, sondern auch praktische Alltagsgegenstände, wie Pullis, Schihosen oder Schlafanzüge unter den Geschenken sind. Und manche weinen auch, weil sie sich doch das Falsche gewünscht haben.
Manch ein Erwachsener denkt sich: „Was für verwöhnte Kinder. Früher wären wir froh gewesen, wenn wir wenigstens das gehabt hätten.“
Ich habe für die Gefühle der Kinder Verständnis. Wochenlang fiebern sie auf das Ereignis des Jahres hin, die Gedanken kreisen um die Wünsche, die sie liebevoll aufgeschrieben haben. Aufregung und Anspannung bauen sich auf.
Am Festtag selbst zeigt sich diese Anspannung oft auch körperlich: Unruhe, rote Bäckchen, verschwitzte Hände, manche Kinder werden auch richtig krank.
Dann ist er endlich da, der ersehnte Moment, und mit der Auflösung der Anspannung stürzen zahlreiche Gefühle auf das Kind ein und aus dem Kind heraus. Da können auch Wutausbrüche oder bitterlich geweinte Tränen dabei sein. Ja und es darf auch darüber weinen, wenn es sich ein Spiel ganz anders vorgestellt hat, als es dann wirklich ist. Ja es darf auf sich wütend sein, wenn es sich beim Wünschen geirrt hat. Ich denke, wir nehmen das immer sehr persönlich, denn wir erwarten uns Dankbarkeit und Anerkennung, dafür, dass wir unsere Zeit und unser Geld in die Besorgung der Geschenke gesteckt haben und Tränen die Antwort darauf sind, anstatt einer dankbaren Umarmung und fröhlichem Kinderlachen.
Auch Trauer darf unterm Weihnachtsbaum Platz haben und viele, zuerst ungeliebte Geschenke bekommen später trotzdem einen besonderen Platz im Kinderzimmer, denn am nächsten Tag sieht die Welt oft schon wieder ganz anders aus.
Umarme dein Kind. Lass seine Trauer und Enttäuschung zu. Begleite es liebevoll durch diesen schwierigen Moment, denn Weihnachten ist das Fest der Liebe!
Alles Liebe Christa