18.Dezember 2018
Heute gibt es ein paar Gedanken zum Thema „Lernen ist ein Beziehungsthema“. Ich finde es so schade, dass nach Vollendung der Volks- bzw. Grundschule darauf oft völlig vergessen wird. Die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler, die so viel ausmacht, damit Kinder und Jugendliche gern lernen und auch lernen wollen.
Es ist nicht ganz unbekannt, dass Kinder gerne für jemanden lernen, bevorzugt für jemand Erwachsenen, in der Schule für die Lehrerin oder den Lehrer, aber auch zu Hause für ihre Eltern. Angespornt durch das Wohlwollen ihres Gegenübers, das ihnen entgegenströmt, wenn es Lesen, Schreiben und Rechnen gelernt hat.
Aber genau dann hört das Wohlwollen oft auf. Sobald die Kinder ein „gewisses“ Alter erreicht haben tritt die Beziehung zwischen Lehrendem und Schüler scheinbar in den Hintergrund. Dabei ist es gerade im Alter zwischen 10 und 14 Jahren so wichtig, die Lernfreude der Kinder zu erhalten. Und das geht nur über die Beziehung zum Lehrenden. Die Kinder wollen gemocht werden und sie möchten das auch spüren und erfahren.
Kinder möchten gesehen werden, ihre Begabungen, ihre Leistungen, ihre Anstrengungen, ihr Bemühen und ihre Persönlichkeit. Dafür braucht es Lehrer, die Kinder und Jugendliche mögen, die sich für sie interessieren, die wissen, dass gerade im Selbstfindungsprozess der Pubertät nicht immer alles für jeden rosig verläuft, dass es zu Schwierigkeiten und Auseinandersetzungen kommt. Es braucht Pädagogen, die die Jugendlichen begeistern wollen für ihr Fach, für ihre Erfahrungen und Erkenntnisse, die sie gewonnen haben und die offen und neugierig sind, welche Begabungen die Jugendlichen mitbringen und in den Unterricht einbringen können. Solche die Freude daran haben, wenn Schüler etwas lernen, sich weiterentwickeln und auch in manchen Bereichen mehr Wissen haben, als sie selbst.
Ehrliches Interesse am Schüler und am Unterrichten, sich selbst als Coach jedes Schülers verstehen, sie als Persönlichkeit sehen, unterstützen, ihnen Feedback geben – und das heißt nicht nur ihre Fehler herauszuheben, sondern auch das was sie schon gut können – das unterstützt die Beziehung zu den Jugendlichen. Mit den Schülern reden, ihnen zuhören, sie nach ihrer Meinung fragen, gemeinsam Konflikte besprechen und Lösungen suchen.
Wir Eltern wissen, dass auch wir eine lehrende Funktion haben. Täglich sind wir gefordert, um die Beziehung zu unseren Kindern aufrecht zu erhalten und von neuem zu stärken, damit sich unsere Kinder zu Erwachsenen entwickeln können, die Interesse an ihrem Leben haben und stets ermutigt sind, was Neues zu lernen. Etwas Neues zu lernen für sich selbst!
Einen schönen Dienstag Christa